Vor ein paar Jahren stieß ich zufällig auf diesen Original-Nachbau: Josef Kurz, ein „alter Adler“ und Macher beim OSC an der WaKu, hatte sich einen alten Traum erfüllt: den Flug in einer Me163b KOMET
Seine Geschichte ging so:
Vor fast 70 Jahren befand er sich in der Ausbildung zum 163-Piloten und wurde in Vorbereitung darauf bereits auf HABICHT und auch STUMMELHABICHT geschult. Bis Kriegsende kam er jedoch nicht mehr auf der 163 zum Einsatz. Bekanntlich war er im OSC maßgeblich an mehreren Oldtimer-Neubauten beteiligt, und in den 90er Jahren reifte sein Entschluss, eine 163 neu zu bauen, und zwar aus Holz und als (Motor-) Segler. Erstflug im F-Schlepp war 1996. Die Segeleigenschaften waren erwartungsgemäß nicht überwältigend, aber das Handling wurde als„wunderbar ausgeglichen“ beschrieben. Übrigens wurden auch vor 70 Jahren die 163 Piloten zunächst im F-Schlepp hinter Me110 hierauf geschult, genannt „Kaltstart“.
Im Gegensatz zu den anderen OSC-Nachbauten, welche ausschließlich Zivil- und Vorkriegsflugzeuge sind, hat diese 163 einen Luftwaffen-Abfangjäger zum Vorbild. Wahrscheinlich war das ein Grund, weswegen sie nicht in den OSC-Kreis aufgenommen wurde: Josef Kurz hat sie schließlich 2001 an die EADS verkauft. Dort wurde sie überarbeitet und bekam einen Platz im fliegenden Messerschmitt-Museum in Manching. Seit dem sieht man sie manchmal wieder, auf Flugshows als D-1636 Me16 3 BS (S wie Segler) in „Tomatenrot“ der originalen PK+QL von Major Wolfgang Späte, der sie in dieser Farbe während seines allerersten 163-Einsatzfluges flog (danach bekam sie wieder Tarnlackierung, geschleppt wird sie heute von dem Oldtimer DO27 aus dem EADS-Flugzeugpark der “Historischen”.
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